Freiraumentwicklung in Quartier und Gemeinde

«Freiraumentwicklung in Quartier und Gemeinde – auch im Interesse der Gesundheit!»

Öffentliche Freiflächen, Quartierstrassen und Plätze, aber auch private Aussenräume von Wohnüberbauungen oder Industriequartieren bis hin zu Wäldern und Landwirtschaftsgebiet am Siedlungsrand bieten den Gemeinden bei entsprechender Nutzung und Entwicklung eine Chance, das Siedlungsgebiet aufzuwerten.

Eine Weiterbildungsveranstaltung vom 30. Oktober 2014 zeigte den Verantwortlichen aus den Gemeinden die Vielfalt der Aspekte auf, die bei der Freiraumentwicklung eine Rolle spielen und beleuchtete sie in Bezug auf Gesundheit, Politik, Planung und Partizipation.

Die Unterlagen zur Veranstaltung stehen nun zum Download bereit.

Funktionen des öffentlichen Raums

Der öffentliche Raum stellt seit einiger Zeit Inhalt und Brennpunkt unterschiedlichster Diskussionen dar. Freiräume erfüllen viele wichtige Aufgaben, wie Erholung, Begegnung, Sport, Freizeit, Gesundheit, Naturerlebnis, Klima etc. Trotzdem werden diese in der Planung meist als «Restflächen» behandelt oder nur sehr eingeschränkt in Planungsprozesse eingebunden. Gerade in den dicht genutzten Agglomerationen ist ein zusammenhängendes attraktives Netz von kleineren und grösseren Freiräumen für die Lebensqualität der Bevölkerung besonders wichtig. Mit der angestrebten Siedlungsentwicklung nach innen gewinnen die Freiräume noch stärker an Bedeutung.

Gezielte Entwicklung des Freiraums

Freiraumqualitäten müssen gezielt und auf verschiedenen Ebenen geplant und entwickelt werden. Auf Bundesebene wurde Ende 2013 ein Leitfaden erarbeitet um die verschiedenen Akteure für die Freiraumentwicklung zu sensibilisieren und praktische Handlungsansätze zu vermitteln. Getragen wird er von den Bundesämtern für Raumentwicklung, Wohnungswesen, Strassen, Umwelt, Gesundheit, Sport und Landwirtschaft. Ziel des BAG ist es, durch innovative Ansätze und eine integrale Planung ein bewegungsförderliches Umfeld im suburbanen Freiraum zu schaffen.

Der öffentliche Raum in der Diskussion

Die Gesellschaft verändert sich, und mit ihr die Vorstellungen und Wünsche bezüglich der Nutzung der öffentlichen Räume. Fragen nach Funktion, Zugänglichkeit, Gestaltung, aber auch nach Verhalten und Regeln stellen sich für jede Gruppe und jede Generation neu. Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen erscheint zentral, denn die öffentlichen Räume betreffen uns alle. Die Interessen am öffentlichen Raum divergieren je nach Nutzung und Anspruch erheblich. Aus diesem Grund braucht es eine in der Öffentlichkeit diskutierte, politisch autorisierte und von der Verwaltung geschützte Wertehierarchie.

Diese Grundlage nahm sich das Amt für Gesundheitsvorsorge zum Inhalt für eine Weiterbildungsveranstaltung für die Gemeinden. Der Fokus lag dabei beim Thema Bewegung und Begegnung im öffentlichen Raum.

Schwerpunktthemen der Weiterbildung

Mit drei Schwerpunktthemen wurde der Themenkomplex an der Veranstaltung eröffnet:

  • Öffentliche Räume, Aufenthaltsort, Spielplatz, Entspannungsraum, Sport, Integration als Aufgabe von Räumen, Gestaltung von Steuerungsprozessen und Aushandlungsprozessen mit dispersen Bevölkerungs-, Nutzungs- und Anspruchsgruppen
  • Verwaltung, politische Steuerung, politische Prozesse unter dem Fokus unterschiedlicher Wertehaltungen und Bedürfnissen. Ökonomische Aspekte und Bedarf an Steuerung unter dem Fokus der Partizipation.
  • Gebaute Umwelt, Planung, Siedlungsstruktur, Gestaltung der physischen und materiellen Umwelt, Architektur, Raumplanung, Verkehr, Langsamverkehr, Bewegungsförderung, Gestaltung versus Nutzung.

Referate und Unterlagen zum Download

«Freiräume in Quartier und Gemeinde – ein wertvolles Gut»
(Reto Camenzind, Bundesamt für Raumentwicklung)

«Instrumente und Prozesse der Freiraum-Planung am konkreten Beispiel»
(Prof. Dr. Joachim Schöffel, Hochschule für Technik Rapperswil)

«Betretungsrecht und Nutzungskonflikte im Lebensraum von Pflanzen und Tieren»
(Pascal Gmür, Kantonsforstamt St.Gallen)

«Projet urbain Rorschach 2008 – 2015: Partizipation und soziale Intervention»
(Anna Dietsche, Quartierbüro projet urbain Rorschach)

«Interdisziplinäre Freiraumplanung Winterthur»
(Mark Würth, Stadtentwicklung Winterthur)

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