Hohes Engagement der Schulen für Prävention

Seit dem Jahr 2010 führt das Amt für Gesundheitsvorsorge alle fünf Jahre ein Monitoring zum Thema Gesundheitsförderung und Prävention in den Volksschulen des Kantons St.Gallen durch. Das Ziel dieses Monitorings ist, einen Überblick über die Belastungen in den Schulen und die durchgeführten Präventionsmassnahmen zu erhalten. Folgende Fragen sind dabei von besonderem Interesse:

  • Welche psychosozialen Themen führen zu einer Belastung des Schulbetriebs?
  • Welche Präventionsaktivitäten werden in den Schulen durchgeführt?
  • Wo gibt es Entwicklungs- bzw. Unterstützungsbedarf?

Das Monitoring wird mittels einer Online-Umfrage bei den Schulleitungen durchgeführt. Am Monitoring 2020 nahmen 103 Schulleiterinnen und Schulleiter teil, was einer Teilnahmequote von 40 % entspricht.

Grosse Belastung durch Medienmissbrauch
Die Ergebnisse des Monitorings 2020 zeigen, dass die grösste Belastung der Schulen im missbräuchlichen Umgang mit Medien besteht (z.B. Verstösse gegen geltende Regeln zum Medienkonsum, Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung von sozialen Medien usw.). 66 % der Schulleiterinnen und Schulleiter gaben an, der Schulbetrieb ihrer Schule sei im Vorjahr dadurch «stark» oder «mässig» belastet gewesen. Auffällig ist, dass die Belastung durch Medienmissbrauch im Vergleich zum Jahr 2010 stark zugenommen hat. Darüber hinaus wurde der Schulbetrieb gemäss Monitoring 2020 besonders durch disziplinarische, soziale und psychische Probleme sowie durch Gewalt beeinträchtigt.

Schulen ergreifen entsprechende Massnahmen
Die Förderung von Lebenskompetenzen ist in St.Galler Schulen der häufigste Gesundheitsförderungsansatz. Das ist sinnvoll, weil stabile Lebenskompetenzen von Schülerinnen und Schülern themenübergreifend das Risiko von Problemen reduzieren. Die Präventionsmassnahmen orientieren sich im Wesentlichen an den Belastungen, denen die Schulen ausgesetzt sind. So wurden am häufigsten Massnahmen zur Prävention von Medienmissbrauch, disziplinarischen Problemen und Gewalt getroffen. Den höchsten Unterstützungsbedarf bekundeten die Schulleitungen ebenfalls beim Thema Neue Medien: Rund 80 % schätzten diesen als «hoch» oder «mittel» ein. Dies verdeutlicht, dass der Themenkomplex Neue Medien / Medienkonsum für die Schulen von hoher Relevanz ist.

Ein Drittel der Schulen ist stark belastet
Um einschätzen zu können, wie stark die Volksschulen im Kanton St.Gallen insgesamt durch psychosoziale Auffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern belastet sind, wurde bei der Auswertung ein Belastungsindex erstellt. Dabei zeigte sich, dass 31 Schulen und somit rund ein Drittel der teilnehmenden Schulen hohen Belastungen ausgesetzt sind. Kindergärten und/oder Primarschulen und Oberstufenschulen sind hier gleichermassen betroffen. Zudem wurde ein Benchmark zum Vergleich der Qualität von Präventionsmassnahmen durchgeführt: Dieser Benchmark ergab, dass rund die Hälfte aller befragten Schulen ein sorgfältiges Vorgehen bei der Umsetzung von Präventionsmassnahmen wählt. Dazu gehören beispielsweise gute Rahmenbedingungen, geklärte Verantwortlichkeiten und Präventionsarbeit bei verschiedenen Themen.

St.Galler Schulen nehmen Gesundheitsförderung ernst
Die Ergebnisse des Monitorings machen deutlich, dass das Engagement vieler St.Galler Schulen bei der Gesundheitsförderung und Prävention hoch und vielfältig ist. Das Amt für Gesundheitsvorsorge unterstützt die Schulen bei der Umsetzung von Aktivitäten und setzt den Schwerpunkt aktuell auf die Förderung von Lebenskompetenzen.

 

 

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