Veranstaltung «Gesundheit im Alter fördern»

Selbständigkeit im Alter erhalten – ein Thema das interessiert

Mit der demografischen Alterung wird sofort immer auch über die ansteigenden Kosten debattiert, die v.a. durch die Langzeit- und Alterspflege ansteigen und bei den Kantonen und Gemeinden in Zukunft stark ins Gewicht fallen werden. Können der Hilfsbedarf, Behinderung, Spital- oder Heimeinweisungen bei älteren Menschen vermieden oder hinausgezögert werden, trägt dies zur Kostendämpfung im Gesundheits- und Sozialwesen bei. Da kümmert die Frage, wie man im Alter möglichst lange selbständig zu Hause leben kann, nicht mehr nur die älteren Menschen selbst, sondern wird zum Interesse von vielen. Das hat auch die Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Weiterbildungsveranstaltung «Gesundheit im Alter fördern – Potenziale in Städten und Gemeinden aktivieren» gezeigt. Neben Verantwortlichen aus der Gemeindepolitik und Gemeindeverwaltung sind Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen und Institutionen aus dem Alters- und Gesundheitsbereich und einige aktive Seniorinnen und Senioren nach St.Gallen gekommen.

Sabina Ruff, Leiterin der Abteilung Gemeinden und Netzwerke, macht in ihrem Einstiegsreferat deutlich, dass sich Gesundheitsförderung im Alter lohnt und zeigt auf, dass Gesundheit und Autonomie im Alter sehr eng mit sozialer Teilhabe und körperlicher Aktivität verbunden sind.

Wie können Potenziale und Ressourcen im Gemeinwesen aktiviert werden?

Abgeleitet von der Definition altersfreundlicher Gemeinden der Weltgesundheitsorganisation WHO, führt Rita Gisler in ihrem Referat die   vielfältigen Handlungsmöglichkeiten aus, die Städte und Gemeinden haben, um Einfluss auf die Lebensqualität ihrer älteren Bevölkerung zu nehmen. Dass diese Möglichkeiten auch tatsächlich umsetzbar sind, veranschaulichen der Gemeindepräsident Stefan Frei aus Jonschwil und der Stadtpräsident Mathias Müller aus Lichtensteig.
Die beiden Gemeinden haben die letzten zwei Jahre im Rahmen des nationalen Projekts VIA – Best Practice Gesundheitsförderung im Alter partizipative Vorhaben zur Bildung von Netzwerken für Bewegung und Begegnung im Alter pilotiert. Annie Fleischhauer-Peretti, Leiterin der Fachstelle ALTER in Trimmis, berichtet von ganz ähnlichen Erfahrungen und Erkenntnissen aus dem Bündnerland: In den Gemeinden gibt es heute bereits eine breit gefächerte Palette von Kursen, Anlässen, Turn- und Wandergruppen und anderen Angeboten zu Bewegung und Begegnung für die ältere Bevölkerung. Entscheidend ist dabei, dass Seniorinnen und Senioren, Vereine, Verbände und lokale Dienstleister untereinander vernetzt und in einen Dialog gebracht werden. Ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige in der Seniorenarbeit verfügen über ein grosses Potential, um ein Dorf, eine Stadt oder ein Quartier altersgerecht und attraktiv zu gestalten. Werden Ideen und Angebote gemeinsam entwickelt und umgesetzt, steigt die Zufriedenheit und Identifikation aller Beteiligten. Gemeinden können den nötigen Rahmen für den Austausch und die Vernetzung schaffen und so zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit und Autonomie im Alter beitragen.

Gemütlicher Open Space rundet die Veranstaltung ab

Offene Fragen und gewünschte Diskussionsthemen, die den Teilnehmenden nach den Referaten auf der Zunge brennen, werden zusammengetragen und beim Apéro in Form eines Open Space gemeinsam diskutiert. Die Teilnehmenden tauschen sich mit den Referentinnen und Referenten unter anderem über das Gelingen von Partizipation und über die Wichtigkeit und die Zukunft der Freiwilligenarbeit aus.  


UNTERLAGEN ZUR WEITERBILDUNGSVERANSTALTUNG

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