Die digitale Welt ist heute fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen. Sie eröffnet Chancen, die früher kaum denkbar waren,birgt jedoch auch unterschätzte Risiken. Immer mehr junge Menschen verlieren sich in einer intensiven Internetnutzung, aus der sie nur schwer wieder herausfinden. Was lange als übertriebene Befürchtung galt, wird inzwischen ernst genommen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die sogenannte Internetsucht – fachlich Internetnutzungsstörung – nach jahrelanger Forschung offiziell als Erkrankung anerkannt.
Typisch für dieses noch junge Störungsbild ist der Verlust einer gesunden Balance im Leben: Andere Freizeitaktivitäten treten in den Hintergrund, persönliche Begegnungen nehmen ab, und das Erleben konzentriert sich zunehmend auf den Bildschirm. Viele Kinder und Jugendliche „verschwinden“ in einer digitalen Welt, die Unterhaltung, soziale Kontakte und Flucht vor Problemen bietet – jedoch mit hohen Kosten: soziale Isolation, psychische Belastungen und eine verzögerte Persönlichkeitsentwicklung. Gerade in einer Lebensphase, in der Selbstfindung und Auseinandersetzung mit der Umwelt entscheidend sind, hat dies gravierende Folgen.
Wie kann also ein bewusster Umgang mit digitalen Medien gelingen, ohne Innovation und digitale Chancen zu blockieren? Dieser Frage widmet sich Dr. Kai W. Müller im e-talk und zeigt auf, welche präventiven Ansätze helfen könnten, die hohen Prävalenzraten der Internetsucht künftig zu senken.