Betreuende Angehörige: Sich selbst Sorge tragen
Dank für betreuende Angehörige
Der 30. Oktober ist der «Tag der betreuenden Angehörigen». Eine Gelegenheit, allen zu danken, die für Menschen mit altersbedingten oder gesundheitlichen Einschränkungen sorgen. Über eine halbe Million Menschen in der Schweiz – Erwachsene, Jugendliche und sogar Kinder – betreuen jemanden aus ihrem Umfeld. Betreuende und pflegende Angehörige leisten Enormes – für die von ihnen unterstützten Personen, aber auch zur Entlastung des Gesundheitssystems und für die Gesellschaft als Ganzes. Sie ermöglichen, dass Menschen mit Krankheiten oder Einschränkungen so lange wie möglich zuhause leben können. Der «Tag der betreuenden Angehörigen» würdigt ihren hohen Einsatz und möchte den Wert der privat geleisteten Unterstützungs- und Pflegearbeit aufzeigen. Durch ihr grosses Engagement sind betreuende Angehörige selbst besonders belastet. Umso wichtiger ist es, dass sie in dieser Situation auch gut auf sich achtgeben können und Unterstützung erhalten.
Pflege zuhause auf gegenseitigen Wunsch
Vielleicht betreuen oder pflegen auch Sie eine Ihnen nahestehende Person – ein Familienmitglied, die Partnerin oder den Partner, jemandem aus dem Freundeskreis oder aus der Nachbarschaft. Dieses Arrangement entspricht meistens dem Wunsch der Person, die Unterstützung benötigt. Auch betreuende Angehörige bewerten ihre Situation in der Regel positiv. Sich um eine nahestehende Person zu kümmern ist für viele von ihnen selbstverständlich. Sie übernehmen diese Aufgabe gerne und empfinden ihr Engagement als sinnvoll und bereichernd.
Wenn Betreuung zur Belastung wird
Die Betreuung von Angehörigen kann aber auch kräftezehrend und belastend sein. Insbesondere dann, wenn die Betreuungsaufgabe sehr intensiv ist und lange andauert, kann sie bei der betreuenden Person zu Erschöpfung führen und sogar krank machen. Studien zeigen, dass betreuende Angehörige ein höheres Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen haben.
Wenn betreuende Angehörige aufgrund der hohen Belastung selbst krank werden, kann das weitreichende Folgen haben: Oft kann die betreute Person nicht weiter zuhause leben, sondern muss in eine stationäre Pflegeeinrichtung überwiesen werden. Für viele betreute Menschen und Angehörige ist das nicht die gewünschte Lösung. Umso wichtiger ist es, dass auch betreuende Angehörige Unterstützung erhalten, um sich und der eigenen Gesundheit Sorge tragen zu können. Nur so können sie ihre Aufgabe weiterhin erfüllen.
Zuhören, nachfragen, Hilfe anbieten
Auch wenn Sie selbst nicht direkt betroffen sind: Die meisten von uns kennen Menschen, die jemanden zuhause pflegen. Doch wie können Sie betreuende Angehörige in Ihrem Umfeld am besten unterstützen? Ganz wichtig ist es, aufmerksam zu sein und nachzufragen, wie es diesen Menschen geht. Manchmal hilft es schon, jemandem von einer schwierigen Situation berichten zu können. Geben Sie keine Ratschläge, sondern nehmen Sie Anteil, hören Sie gut zu und fragen Sie nach, was in der aktuellen Situation helfen würde. So können Sie Ihre Unterstützung anbieten und auch mithelfen, wenn das gewünscht wird.
Energie tanken, Unterstützung annehmen
Für betreuende Angehörige ist es besonders wichtig, gut auf sich selbst achtzugeben. Verschaffen Sie sich Pausen und Ausgleich. Fragen Sie sich: Was tut mir gut? Wo und wann kann ich abschalten, zur Ruhe kommen, Kraft tanken? Wenn Sie merken, dass Sie immer weniger Energie haben, wenn sie müde und gereizt sind oder schlecht schlafen: Suchen Sie sich so rasch wie möglich Unterstützung und Entlastung. Sprechen Sie mit anderen über Ihre Situation und überlegen Sie sich, was Ihnen guttun würde, was jetzt konkret helfen könnte. Informieren Sie sich über Hilfsangebote und lassen Sie sich von anderen unterstützen.
Weitere Informationen, Broschüren, Unterstützungs- und Entlastungsangebote für betreuende Angehörigen finden Sie hier: Betreuende Angehörige
